Die Albrechtsburg zu Meißen ist eines der bekanntesten spätgotischen Architekturdenkmäler Deutschlands. Es ist der erste Schlossbau im damaligen Heiligen Römischen Reich deutscher Nationen.
Arnold von Westfalen, einer der bekanntesten Architekten seiner Zeit, schuf auf dem Burgberg zu Meißen eines der repräsentativsten Schlösser – und dies in reinster gotischer Bauweise – ein Meilenstein damaliger, germanischer Baugeschichte.
Als nahezu sensationell sind die sogenannten Zellengewölbe zu bezeichnen, die durch ihre große Formenvielfalt dem Betrachter faszinieren. Dabei handelt es sich um eine bis dahin erstmals angewandte Wölbungstechnik. Die statischen Kräfte, welche von Oben auf die Gründungsfläche des Schlosses wirken, wurden für die damalige Zeit in wahrhaft genialer Bauweise vollkommen senkrecht in das Fundament eingeleitet. Eine einzigartige Lösung – die Dicke der Außenwände nimmt von Unten nach Oben immer mehr zu – bei einer Besichtigung der Burg kann man dies sehr deutlich erkennen.
Der "Große Wendelstein" – ein in Kunstfertigkeit und auch in seiner Größe einmaliger Treppenturm, beherrscht den Burghof ebenso eindrucksvoll wie der sehr repräsentative Dom. Hier, in dem zweiten Schlossbau nach der Heinrichsburg, war die Residenz der Kurfürsten zu Sachsen sowie der Sitz des Bischofs (der Bischofsturm an der Südostflanke der gesamten Burganlage – noch heute
|
|
gut sichtbar) für das damalige Bistum Meißen. Nach der Verlegung der Residenz von Meißen nach
Dresden verlor die Anlage ihre Bedeutung und stand lange Zeit leer. Bis, nach der Erfindung des ersten europäischen Porzellans durch Johann Friedrich Böttger, Kurfürst August der Starke und König von Polen die erste Porzellanmanufaktur Europas auf der Burg zu Meißen einrichtete. Noch heute gibt sie dem Produkt ihren Namen – Meißner Porzellan.
Zusammenfassung: Ein Wettiner, Konrad der Große von Eilenburg, wird in den Folgejahren (1125-1156) mit der Markgrafschaft über das 968 gegründete Bistum Meißen belehnt. Der sächsische Landesbaumeister und Architekt Arnold von Westfalen beginnt 1471 die Burg zur wettinischen Residenz auszubauen, welcher in den Jahren 1521 – 1524 abgeschlossen wird. In der gemeinsamen Herrschaft der Wettiner Brüder Ernst und Albert – 1489 (ernestinische und albertinische Linie – dem heutigen Sachsen), verliert die Residenz an Bedeutung. Im Dreißigjährigen Krieg wird die Burg 1645 von den Schweden erobert, welche das Schloss plündern und zerstören. Der Wiederaufbau erfolgte 1676 durch Johann Georg II, der ihr den noch heute geltenden Namen Albrechtsburg Meißen gibt.1710 Einzug der ersten europäischen Porzellanmanufaktur unter Leitung von Johann Friedrich Böttger in der Burg.
Nach dem Auszug der Manufaktur erfolgt 1863 eine komplette Rekonstruktion des Schlosses.
|