Vielleicht haben einige diese kleine mittelalterliche Stadt, die erstmals 929 (zugleich der Beginn der Geschichte Sachsens) namentlich erwähnt wurde, bereits kennengelernt. Wenn nicht, dann sollte man es sich gut überlegen. Schließlich ist Meißen mit seinen knapp 1100 Jahren, und seinen geschichtlichen, historischen Ereignissen immer eine Reise wert. Zumal Meißen zugleich auch die Wiege von Sachsen darstellt. Denn genau hier ließ der deutsche König Heinrich I (Herzog von Sachsen) im Jahre 929, wärend seines Feldzuges gegen die Slawen eine Burg erbauen, die Heinrichsburg. An deren Stelle wiederum wurde später der gotische Dom (13. bis 15. Jahrhundert) und dann die spätgotische Albrechtsburg (15. Jahrhundert) errichtet. Dieser weithin sichtbare Dom ist heute der stilreinste gotische Bau Deutschlands. Und genau von hier aus begann die Besiedlung der Deutschen in Richtung Osten, in die damals von Slawen bewohnten Ländereien. Dieser Ort an der Elbe war zu jener Zeit ein wichtiger strategischer Posten bei der Überquerung der Elbe. Am heutigen Standort der Altstadt-Brücke befand sich ein gut zu nutzendes Furt. Für damalige Verhältnisse eine notwendige Voraussetzung bei der schnellen Verlagerung von Truppen über den Fluss. Zugleich aber auch die Voraussetzung für den sich nun anbahnenden Handel mit den Menschen der östlich der Elbe gelegenen Gebiete. Also, ideal gelegen. Und dazu die auf einem nahe der Elbe gelegenen Berg errichtete erste wehrhafte Burg. Ein genialer Punkt und Vorposten zur Sicherung der neuen östlichen Grenzlinie des damaligen Reiches.
Der Dom wurde anlässlich der 1000-Jahrfeier Meißens anno 1929 in seiner heutigen Form vollendet. Er wurde mit den heute weit sichtbaren westlichen Turmspitzen ergänzt, die der Stadt dieses so markante Angesicht verleihen. Die Albrechtsburg – das älteste Schloss Deutschlands – und der Dom ist zugleich das bekannteste sichtbare Wahrzeichen Meißens nach dem Meißner Porzellan “dem WeißenGold (dem Apothekergehilfen und Al-
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chemisten Johann Friedrich Böttger sei Dank ...)“. Heute ist meine Stadt, mit seiner mittelalterlichen Bausubstanzen (sie wurde im letzten Krieg kaum zerstört - das wenige davon nur durch die sinnlose Sprengung der Brücken durch die eigene Wehrmacht. Sinnlos? Ja, es bestand keine Notwendigkeit mehr - die Alliierten hatten die Elbe bereits überquert), eine von Tourismus, Weinbau und mittelständiger Wirtschaft geprägte Stadt.
Ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte dieser Stadt war, am 17. Juli 1841, die Gründung der ersten Freiwilligen Feuerwehr Deutschlands. Zu Ehren dieser Gründung wurde, am 17. Juli 1881 am Hause des ersten Feuerlösch-Hauptmanns Friedrich August Kentsch – am Meißner Altmarkt, eine Gedenktafel angebracht.
Liebevoll wurden die in den Vorjahren vernachlässigten Maßnahmen an der Bausubstanz und Infrastruktur nach der Wende 1989 in Arbeit genommen. Was sich sehen lassen kann. Allein das Hirsch-Haus auf dem Altmarkt ist eine Sehenswürdigkeit. Erbaut als Gasthaus im 15. Jahrhundert im Neorenaissance-Stil, entstand 1901 an seiner Stelle ein Geschäftshaus. Vom alten Bau blieb das alte Hirschhausportal - 1624 von Elias Schmidt erschaffen - erhalten (siehe Diashow).
Ich möchte aber nicht verschweigen, dass es trotz dieser Erfolge noch viel zu tun gibt. Der Neugasse (Hauptzufahrt zur Porzellanmanufaktur) fehlt, seit über 20 Jahren nach der Wiedervereinigung, noch immer ein ordentlicher Straßenbelag - ein Schandfleck im Stadtbild. Trotz fehlender Geldmittel verursacht die SEEG Meißen mbH (ein Unternehmen der Stadt) durch Missmanagement an nur einem Objekt weit über Tausende Euros. Hinweise der bisherigen Nutzer wurden negiert ... traurige Wahrheit (Inkompetenz) ... ein Schreiben an den OB von Meißen (Aufsichtsratsvorsitzender der SEEG) - nichts.
Und es hat sich bis heute nichts Sichtbares getan - das sagt viel ...
Ach ja, der Zustand der Neugasse ist seit 1989 im schlechtesten Zustand seit 1989 ... was sagt der OP dazu?
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